bibliorama, 2015
Das bibliorama ist ein Museum ohne Sammlung und fast ohne klassische Exponate in Vitrinen. Stattdessen gibt es viel Interaktion und die Möglichkeit, eigene Kreationen wie zum Beispiel Psalmenvertonungen in die sozialen Netzwerke zu stellen. Die Besucher kommen selbst als Akteure auf die Bühne, auf Augenhöhe mit 15 biblischen Protagonisten. Das öffnet niedrigschwellige Zugänge zum Verständnis des „Buches der Bücher“.
Wir gewannen den Wettbewerb, indem wir vorschlugen, das städtische Pflaster aufzugraben und die Erzählung bis in den Außenbereich zu ziehen. Zwei neue Gärten, angelegt nach dem 3-Zonen-Prinzip des Gartenpioniers Markus Gastl verbessern nun das Stuttgarter Klima und erhöhen die Biodiversität.
Die Gestaltung zielt darauf ab, die Fülle der Bibel (3000 Jahre Entstehungsgeschichte, rund 3200 erwähnte Personen) Besuchern von heute zugänglich zu machen. Durch Reduktion, Herausarbeiten des Besonderen in Typografie wie in Formensprache, und durch ein regelrechtes Casting der Protagonisten kommt es zu überraschenden und intensiven Begegnungen.
Das bibliorama ist eines der barrierefreiesten Museen aktuell: Anfassen ist ausdrücklich erwünscht, Hörstationen und Interaktionen erlauben ganz unterschiedliche Zugänge, die Wegeführung ist rollstuhlgerecht und neben taktilen Modellen gibt es einen Braille (Blindenschrift) – Führer.
Eine Ornamentfassade mit Pflanzen und Tiermotiven kennzeichnet das Gebäude im Stadtraum und wirbt für den Besuch.
Fläche: 600 m2 (inkl. Gärten)
Eröffnung: 2015
Auftraggeber: Evangelische Landeskirche Württemberg, Stuttgart.
Inhaltliches Konzept: Susanne Claußen, Wiesbaden.
Architektur: dk Architekten, Axel Dorner und Elmar König, Stuttgart.
Ausstellung: Jochen Hunger, Britta Speer, Kristina Zimmermann, Erlangen
Kommunikationsdesign: Sandra Di Maria, Erlangen
Infografiken: 2kilo, Hansjakob Fehr, Dorothee Wettstein, Böckten (CH)
Apps: Roccas GmbH, Nürnberg; humatic GmbH, Berlin
Herstellung: Ligneolus GmbH, Berndt Richter, Nürnberg
Licht: Christian Breil, Lüdenscheid
Garten: Markus Gastl, Herrieden
Künstlerische Gesamtleitung: Jochen Hunger, Erlangen
Fotografie: Daniel Schäfer, München